10 Fehler beim Vokabeln lernen (und kreative Lerntipps für neue Wörter)

Du musst jede Menge Fachbegriffe oder Vokabeln auswendig lernen? Du sitzt und lernst und kannst dir doch nur die Hälfte merken?

11 Gründe, weshalb du dir Vokabeln nicht merken kannst 

  1. Du fragst dich ab, obwohl die neuen Wörter noch nicht sitzen

    Der Effekt: du bist frustriert und verlierst die Motivation.

  2. Du hast das Handy beim Lernen in der Nähe

    Handy und Lernen? Funktioniert nicht, selbst wenn es aus ist. Das Handy sollte – ausgeschaltet – in einem anderen Raum liegen. Sonst geht die Konzentration komplett in den Keller.

  3. Du lernst zu viele Begriffe auf einmal

    Mit mehr als 9 neuen Informationen am Stück ist das Gehirn überfordert. Mit der magischen Zahl 7+/-2 fährst du am besten. (egal welches Alter übrigens!) Zwischen 5 – 9 Informationseinheiten kann sich dein Gehirn merken. Je nachdem, wie schwierig die neuen Wörter sind. Der Arbeitsspeicher reicht nicht für mehr.

    Teile dir die Begriffe in „Lerntapas“ auf, wenn (wie wohl häufig) deutlich mehr Wörter zu lernen sind.

  4. Du weißt gar nicht so recht, was das Wort oder der Begriff bedeutet.

    Dann schau unbedingt nach! Denn nur, wenn etwas sinnvoll ist, kannst du es dir gut merken und auch gleich mit bestehendem Wissen vernetzen. Gibt es andere Konzepte, Synonyme, Antonyme…. zu dem Wort, die du bereits kennst? Der kleine gedankliche Mehraufwand hierfür lohnt sich auf jeden Fall!

  5. Du “schaut sich die Vokabeln nur an”

    Nur vom Anschauen landet kein Begriff im Gedächtnis.  Auch nicht durch das Führen des guten alten Vokabelheftes oder Abschreiben von Begriffen. Probiere es mal so:

    – einen Satz suchen, in dem das Wort korrekt benutzt wird
    – eine Eselsbrücke bauen oder ein Bild dazu vorstellen
    – Verben mit einer tatsächlichen Bewegung verknüpfen (wenn möglich), bei Adjektiven geht das teilweise auch
    – Eine ABC – Liste oder ein Word-Web zu einem bestimmten Wortfeld oder Themengebiet machen – z.B. alle Wörter, die dir zu einem Oberbegriff einfallen oder alles, was gelb / rot / grün ist… Ideen gibt es genug… einfach mal loslegen!
    Querverbindungen mit Fremdwörtern oder Begriffen aus anderen Sprachen finden, die beim Merken helfen könnten – gerade in der Fremdsprache wird man da schnell fündig.

  6. Du lernst die Wörter der Reihe nach hinten aus dem Schulbuch – wie langweilig!

    Besser: Wörter durcheinander lernen, dann den aktuellen Lehrbuchtext aufschlagen und diese Wörter im Text finden. Den Satz laut lesen. Wie wird das Wort im Satz verwendet?

    Für den Prozess des Einprägens im ersten Durchgang: Das Wort muss mehrfach laut gesagt werden – aber nicht immer auf die gleiche Weise, denn das Gehirn stumpft ab. Also: Mal laut, mal leise, mal flüstern, mal singen, mal theatralisch

  7. Du wiederholst das Gelernte nicht

    Damit eine Vokabel wirklich “sitzt”, muss sie wiederholt werden. Gleich nach dem Lernen, dann nochmal am Abend, am nächsten Tag. Wichtiger als stur die Vokabellisten zu pauken ist es (zumindest in den modernen Fremdsprachen)  die neuen Vokabeln auch anzuwenden. 

    Meine Lieblingsmethode ist tatsächlich der gute alte Karteikasten. Es sollten aber wirklich nur die schwierigen Wörter rein, die du dir schwer merken kannst – sonst wird es schnell viel zu viel und der Kasten mit den Vokabeln landet in der Ecke.Die Vorgehensweise beim Vokabellernkasten sorgt automatisch dafür, dass du die Vokabeln, die noch schwer fallen, häufiger wiederholst als die anderen. Es lohnt sich wirklich!

    Für manche Lehrbücher gibt es sogar vorgedruckte Vokabelkarten –  passend zu jeder neuen Lektion.

  8. Du findest Vokabellernen stinklangweilig

    Mache dir erstmal bewusst wie du dir Vokabeln bisher eigentlich einprägst. Frage auch mal deine Freund:innen – vielleicht haben die eine ganz andere Herangehensweise, die spannender ist.
    Überprüfe auch, wie lange du effizient du Vokabeln lernst – eventuell hilft es dir, wenn du einen Timer auf 10 Minuten setzt und dann erstmal Pause machst. Lieber kurze Einheiten und dann wiederholen! 

  9. Du nutzt den  Primär- und Rezenzeffekt oder Primacy – Recency Effekt nicht bewusst

    Dein Gehirn merkt sich besonders gut, was zu Beginn und am Ende einer Lerneinheit gelernt wurde. Wenn schwierige Wörter am Ende des Vokabellernens nochmals wiederholt werden, bleiben sie also eher in Erinnerung. Umgekehrt, wird das, was du in der Mitte lernst, eher vergessen. 

    Also: Lerne schwierige Wörter am Anfang und wiederhole sie nochmal am Ende!

  10. Du lernst Ähnliches hintereinander.

    Wenn du bereits Gelerntes schnell wieder vergisst, oder sich das was du danach lernst  partout nicht merken kannst, ist möglicherweise der Interferenzeffekt verantwortlich. Das passiert vor allem dann, wenn es sich um ähnlichen Lernstoff handelt.
    Wenn du also Englischvokabeln lernst, sollten danach nicht  Französisch- oder Lateinvokabeln folgen. Stattdessen ist es sinnvoll etwas ganz anderes, z.B. Mathematik, zu erledigen. 

  11. Du denkst, dass du kein Talent für Sprachen hast 

    Wenn du das wirklich glaubst, ist das so. Und wenn du glaubst, dass du es trotzdem schaffen kannst, hast du ebenfalls Recht.

    Streiche solche „Ich kann nicht – Sätze“ lieber aus deinen Gedanken. Verzichte auch auf „negative self-talk“ wie z.B. „Mann, bin ich doof…“ und ähnliche Kommentare. Rede mit dir selbst, wie du mit deiner besten Freundin / deinem besten Freund reden würdest.

Kreative Ideen um sich neue Vokabeln nachhaltig einzuprägen

  • Vokabeln mit Bewegung verbinden (jump, comb your hair, withdraw)
  • Minisituationen oder Bilder zu einem Begriff vorstellen. 
  • Das Wort laut, leise, flüsternd, theatralisch… etc. aussprechen
  • Das Wort im Satz lesen und einen neuen Kontext für den Begriff finden.
  • Zu einem Wortfeld so viele Wörter wie möglich finden
  • Eine Wort-Mindmap erstellen
  • Eine ABC-Liste mit Wörtern zu einem bestimmten Wortfeld oder mit Adjektiven füllen
  • Neue Vokabeln im Hörtext der Lektion “erhören“ und aufschreiben (die online-Datei ist immer oben auf der Lehrbuchseite vermerkt!)
  • Vokabeln aufnehmen und dann in Bewegung lernen (jonglieren, beim Spazierengehen, …)
  • Wörter, die du dir nicht merken kannst, auf Klebezettel  schreiben und an verschiedenen Orten (Spiegel, Kühlschrank… ) verteilen und abgehen.

 

Vermisst du Tipps zum Vokabellernen in diesem Post? Dann schreib mir deine Frage  im Kommentar oder direkt an nicole@lernfex.de

Entspanntes Lernen wünscht …

Nicole.

PS: Es gibt übrigens auch „Vokabeln“ in den Naturwissenschaften! Diese Fachbegriffe helfen dir, präzise zu formulieren und präzise zu denken. Lerne sie wie Vokabeln – auch eine Fachbegriffskartei ist hilfreich und sinnvoll für MINT Fächer.

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